Marktforschungs-Wiki
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Online-Fragebogen

Die gängigste Form der Online-Marktforschung ist die Online-Befragung. Das Ziel jeder Befragung ist es, im Rahmen einer Kommunikationssituation Auskünfte bzw. Stellungnahmen der Probanden zu bestimmten Sachverhalten zu bekommen. Die Online-Befragung steht in Konkurrenz zur schriftlich-postalischen Befragung sowie zur telefonischen und persönlich-mündlichen Befragung durch einen menschlichen Interviewer. Sie kann über einen Server im WWW oder per E-Mail durchgeführt werden.

Bei der Befragung per E-Mail wird der Fragebogen entweder im E-Mail-Text oder als Dateianhang vom Marktforscher direkt an den Probanden geschickt. Dieser füllt den Fragebogen aus und sendet ihn über die „Antworten“-Funktion des E-Mail-Clients an den Absender zurück. Es handelt sich hierbei um eine logische Weiterentwicklung der schriftlich-postalischen Befragung, welche die gleichen Vorteile gegenüber Befragungen mit Interviewern aufweist. So können keine Interviewereffekte auftreten und die Fragebögen können zeit- und ortsunabhängig bearbeitet werden. Im Gegensatz zu Online-Fragebögen, die im WWW ausgefüllt werden, fallen kaum Providerkosten und Telefongebühren an, da die Probanden während der Bearbeitungszeit nicht mit dem Internet verbunden sein müssen.

Verglichen mit einer Befragung im WWW ist eine E-Mail-Befragung technisch anspruchsloser und einfacher zu realisieren, dafür sind aber auch viele Vorteile der WWW-Fragebögen nicht in E-Mail-Befragungen umsetzbar, beispielsweise eine Filterführung oder Plausibilitätsprüfungen. Da die verschiedenen E-Mail-Clients teils unterschiedliche Datenformate verwenden, sind die Fragebogenrückläufe technisch nicht uniform, so dass die Daten nicht automatisch in eine Datenbank extrahiert werden können. Die Unterschiede zwischen den Clients führen auch dazu, dass eine gleiche Darstellung der Fragebögen nicht gewährleistet ist. Die E-Mail-Befragung hat aufgrund dieser Probleme nur eine marginale Bedeutung in der Online-Marktforschung. Der Internetdienst E-Mail spielt dennoch als Medium zur Kommunikation mit den Teilnehmern eine große Rolle in der Online-Marktforschung. So lassen sich per E-Mail Teilnehmer für Befragungen rekrutieren oder Nachfassaktionen durchführen.

Die überwiegende Anzahl aller Online-Befragung findet im WWW statt. Der Fragebogen wird dabei auf einem Server veröffentlicht und vollständig Online ausgefüllt. Zur erfolgreichen Durchführung einer Online-Befragung müssen nicht nur die richtigen Fragen gestellt werden, auch die Einhaltung der allgemein anerkannten Qualitätsstandards ist essentiell.

Ein wesentlicher Vorteil der Online-Befragung ist die Vermeidung von Medienbrüchen, da die Präsentation der Fragebögen, die Dateneingabe, -übermittlung und -speicherung sowie die Auswertung der Daten vollständig computergestützt sind. Dadurch reduziert sich die Anzahl der sonst auftretenden Fehler bei der Dateneingabe beträchtlich.

In Österreich gibt es zahlreiche Online Panel die regelmässige Online-Befragungen durchführen unter anderem www.meinungsfuehrer.at , www.mindtake.com, marketmind.at


Quellen

C. Reinboth: Möglichkeiten und Grenzen von Online-Befragungen unter besonderer Berücksichtigung der Daten- und Stichprobenqualität, Diplomarbeit in der Studienrichtung Wirtschaftsinformatik, Hochschule Harz, Wernigerode, 2005.

Theobald, A. (2000). Das World Wide Web als Befragungsinstrument. Wiesbaden: Gabler.

Starsetzki, T. (2003). Rekrutierungsformen und ihre Einsatzbereiche. In A. Theobald, M. Dreyer & T. Starsetzki (Hrsg.), Online-Marktforschung (Seite 41-54). Wiesbaden: Gabler.

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