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Definition

Unter Reliabilität wird der Grad der Zuverlässigkeit verstanden, mit der ein bestimmtes Merkmal gemessen wird, bzw. der Grad der Unabhängigkeit eines Ergebnisses von einem einzelnen Messvorgang. Eine Messung ist dann als reliabel zu bezeichnen, wenn die Ergebnisse bei wiederholten Messungen des gleichen Merkmals konstant bleiben, vorausgesetzt die reale Merkmalsausprägung bleibt ebenfalls unverändert. Zur Prüfung der Reliabilität von Messungen sind Retests, Paralleltests oder Tests im Split-Half-Design üblich.

Bei einem Retest werden die gleichen Merkmale an der gleichen Stichprobe mit dem gleichen Messinstrument zu zwei verschiedenen Zeitpunkten erhoben. Anhand der Korrelation der Werte lässt sich feststellen, wie stabil das Merkmal gemessen wurde. Retests sind nur dann durchführbar, wenn von einer Stabilität des Merkmals über den gesamten Testzeitraum ausgegangen werden kann. Veränderungen bei der Durchführung der zweiten Messung, beispielsweise in Ort oder Tageszeitpunkt, gefährden die Aussagekraft eines Retests.

Bei einem Paralleltest wird das gleiche Merkmal an der gleichen Stichprobe mit zwei vergleichbaren Messinstrumenten zum gleichen Zeitpunkt erhoben. Auch bei diesem Test gibt die Korrelation der Werte Auskunft darüber, wie reliabel das Merkmal gemessen werden konnte. Voraussetzung hierfür ist, dass die beiden Messinstrumente als streng vergleichbar gelten können, so dass sich eine niedrige Korrelation nicht auf etwaige Instrumenteneffekte zurückführen lässt.

Die dritte gängige Methode zur Überprüfung der Reliabilität sind Tests im Split-Half-Design. Dabei werden die Merkmale nur zu einem Zeitpunkt und mit einem Messinstrument erhoben. Das Instrument wird anschließend in zwei strukturidentische Hälften zerlegt, die daraufhin geprüft werden, ob sie gleiche bzw. ähnliche Ergebnisse zeigen.

Reliabilität von Online-Befragungen

Befragungen ohne Anwesenheit von Aufsichtspersonen, zu denen die Online-Befragungen gehören, führen bei manchen Probanden zu einer Reduktion der Reliabilität, da die Motivation und die Disziplin ohne Aufsicht niedriger ausfallen. Es ist zu vermuten, dass durch die Neuartigkeit des Instruments Bedienprobleme entstehen, welche die Reliabilität senken.

Bei der Beurteilung der Reliabilität von Online-Befragungen ist zu beachten, dass die WWW-Umgebung äußerst dynamisch ist und soziale Einstellungen sich hier schnell ändern. Eine Instabilität der Werte kann den Eindruck mangelnder Reliabilität der Messung entstehen lassen – in diesem Fall ist jedoch nicht das Instrument, sondern die Veränderung der Einstellung der Auslöser für die Abweichung. Wenn ein solcher Effekt vermutet wird, ist die Test-Retest-Methode zur Prüfung der Reliabilität ungeeignet. Der Einsatz der beiden anderen Methoden wird durch die Technik erleichtert, die eine einfache Aufteilung in Gruppen ermöglicht. Dabei ist sicherzustellen, dass Wiederholungsbesucher nicht mit unterschiedliche Messinstrumenten konfrontiert werden, bzw. in solchen Fällen nur die Erstergebnisse gewertet werden.

Realiabilität-validität

Quellen

C. Reinboth: Möglichkeiten und Grenzen von Online-Befragungen unter besonderer Berücksichtigung der Daten- und Stichprobenqualität, Diplomarbeit, Hochschule Harz, Wernigerode, 2005.

Batinic, B. (2003). Datenqualität bei internetbasierten Befragungen. In A. Theobald, M. Dreyer & T. Starsetzki (Hrsg.), Online-Marktforschung (S. 143-160). Wiesbaden: Gabler.

Theobald, A. (2000). Das World Wide Web als Befragungsinstrument. Wiesbaden: Gabler.

Pepels, W. (1997). Lexikon der Marktforschung. München: C.H. Beck.

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