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Ein Online-Panel ist eine Gruppe von registrierten Personen, welche sich bereit erklärt haben, wiederholt an Online-Studien teilzunehmen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Panels stehen Online-Panels vorwiegend zu marktforscherischen und sozialwissenschaftlichen Datenerhebungen im Internet zur Verfügung.

Anbieter von Online Panels[]

Der Wettbewerb im Segment der Online Panels ist groß. Um die 70 Panels gibt es in Deutschland wobei lediglich etwa 10 als qualitativ hochwertig angesehen werden können. Die meisten dieser Online Panels sind in den großen Insituten angesiedelt, nur wenige solcher Panels haben sich ausschließlich spezialisiert (z.B. Respondi oder FRODA.

Anbieter Vorteile von Online-Panels[]

Die Vorteile von Online-Panels sind vor allem in den generellen Vorteilen des Internets begründet. Folgende Vorteile sind als besonders relevant anzusehen:

  • Kostenminimierung: Online-Panels sind im Gegensatz zu herkömmlichen klassischen Panels wesentlich günstiger umzusetzen, da die ganzen Prozeduren wie etwa Befragungen, Datenerhebungen und Kundendaten online abgewickelt werden können. Allerdings sind sie aufgrund von Aufbau und insbesondere der Aufrechterhaltung (siehe Nachteile von

Online-Panels) oft teurer als andere Online-Erhebungsmethoden.

  • Kurze Umsetzungszeiten: Studien, welche mittels Online-Panels durchgeführt werden, können in der Regel sehr schnell umgesetzt werden, was vor allem an der Tatsache liegt, dass die teilnehmenden Personen schon bekannt und somit leicht erreichbar sind.
  • Hohe Flexibilität: Durch Einbeziehung des Internets in die durchzuführende Forschung ergibt sich eine erhöhte Flexibilität sowohl bezüglich des Untersuchungsortes, als auch der Untersuchungszeit.

Nachteile von Online-Panels[]

  • Paneleffekt: Das Verhalten der teilnehmenden Personen eines Online-Panels kann sich im Laufe der Zeit stark verändern, weil sie sich ihrer Beobachtung bewusst sind. Die Veränderung des Verhaltens kann bewusst oder auch unbewusst geschehen. Paneleffekte stellen ein großes Problem dar, da es somit zu einer Beeinträchtigung der Aussagekraft der Ergebnisse kommt. Am einfachsten können diese verhindert werden, indem regelmäßig neue

Teilnehmer angeworben werden.

  • Aufbau und Aufrechterhaltung: Bevor überhaupt mit der aktiven Forschung begonnen werden kann, muss ein den Erfordernissen entsprechendes System geschaffen werden. Gemeint sind hier etwa Online-Datenbanken für die Erhebungsdaten sowie die Kundendaten. Des Weiteren müssen Teilnehmer anhand vielschichtiger Kriterien angeworben werden.

Schließlich muss das Online-Panel stets aktuell und repräsentativ gehalten werden, was oft mit einem erheblichen Zeit- als auch Kostenaufwand verbunden ist.

  • Repräsentativität: Das größte Problem von Online Panels stellt die fehlende Repräsentativität dar. Dieser Umstand kommt vor allem durch die Selbstselektion zu Stande. Durch die bewusste Entscheidung der Teilnehmer, am Panel teilzunehmen, ist die Stichprobe nicht repräsentativ für die Grundgesamtheit. So sind üblicherweise intensive Internetnutzer deutlich überrepräsentiert. In der Praxis arbeitet man deshalb oft mit Quotierungen bei der Auswahl der Teilnehmer oder Gewichtungen bei der Auswertung der Daten, um zumindest

für bestimmte Quotenmerkmale repräsentative Ergebnisse zu erzielen.