Marktforschungs-Wiki

Die Voraussetzung für die Anwendung der Klumpenauswahl ist, dass die Grundgesamtheit in Gruppen von Einzelelementen (die sogenannten Klumpen) aufgeteilt werden kann. Wird beispielsweise eine Untersuchung unter allen Mitgliedern deutscher Sportvereine geplant, so stellen einzelne Vereine mit ihren Mitgliedern solche Klumpen dar. Per Zufall werden nun nicht einzelne Personen sondern Klumpen ausgewählt, in denen jeweils eine Vollerhebung durchgeführt wird.

Das Verfahren der Klumpenauswahl lässt sich nur anwenden, wenn davon ausgegangen werden kann, dass die entstehenden Klumpen bezüglich der interessierenden Merkmale der in ihnen enthaltenen Einheiten untereinander möglichst homogen (gleichartig) und nach innen möglichst heterogen (ungleichartig) sind. Der umgekehrte Fall, Klumpen die nach innen homogen und untereinander heterogen sind, führt bei einer Klumpenauswahl dazu, dass die Auswahl der Klumpen einen erheblichen Einfluss auf die Ergebnisse der Erhebung hat. So führt beispielsweise die Durchführung einer Flächenstichprobe, bei der einzelne Stadtviertel einer Großstadt die Klumpen bilden, dann zu qualitativ schlechten Erhebungsdaten, wenn sich die Bevölkerung der einzelnen Stadtviertel in den untersuchten Merkmalen wesentlich unterscheidet. Dies kann der Fall sein, wenn es ein Stadtviertel gibt, welches überwiegend von Studenten der örtlichen Universität bewohnt wird. Werden hier Daten zu Einkommenverhältnissen oder dem Bildungsgrad erhoben, so ist mit tendenziell anderen Ergebnissen zu rechnen, als in den anderen Stadtvierteln zu erwarten wären. Wenn die Voraussetzungen bezüglich der Klumpen erfüllt sind, ist eine Klumpenauswahl repräsentativ nach Erwartungswert.

Quellen[]

C. Reinboth: Möglichkeiten und Grenzen von Online-Befragungen unter besonderer Berücksichtigung der Daten- und Stichprobenqualität, Diplomarbeit, Hochschule Harz, Wernigerode, 2005.

Koch, J. (1997). Marktforschung - Begriffe und Methoden. München: R. Oldenbourg Verlag.